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Bandsättigung

An Hand dieses Beispiels lassen sich viele Vorteile des Harddiskrecordings bei der Aufnahme zeigen.



© by khap-LA München
 Analog-Recording und Harddiskrecording - Synchronisation
So weit so gut, dennoch treten in der alltäglichen Praxis ab und zu Synchronisationsprobleme auf.
Die Probleme haben fast immer ihren Ursprung in folgendem Umstand: die interne Clock des Rechners läuft nicht synchron zum SMPTE. Das heißt, dass das eine ein klein wenig schneller als das andere läuft.

Angenommen das Playback ist auf Tape und teilweise auf dem HD-Recording und wir nehmen im HD-Recording über den gesamten Song eine Spur, z.B. Bass, zusätzlich auf.

Hört man sich das Ganze dann von vorne, ohne zu stoppen, an, läuft alles gut. Startet man jedoch das Tape später im Song, so laufen beide Timings (Playback und Bass) sofort aus einander. Auch wenn man jetzt nur den Teil des Songs, der auf dem HD-Recording abgespeichert ist, abspielt, verschiebt sich das Timing des Basses, je länger der Song läuft.

Schneidet man nun gegen Ende des Songs einen Takt heraus und will ihn z.B. durch einen anderen Take ersetzen, so stimmt das Timing bis zum ersten Schnitt (wenn man alles von vorne mit Bandmaschine anhört). Danach hört man deutlich den Timingfehler.

Die Erklärung für diese Phänomene ist folgende, der SMPTE-Timecode gibt immer nur den Startpunkt für jede Region, die im Arrangement vorkommt. Ist die Region einmal an ihrem Startpunkt losgetriggert worden, läuft sie nach der internen Clock des Rechners ab. Erstreckt sich die Region über das gesamte Aufnahmefile, dann fällt der Geschwindigkeitsunterschied von interner Clock und SMPTE nicht weiter auf. Erst wenn man das File zum Bearbeiten zerschneidet fällt dieser Unterschied ins Gewicht, weil dann das HD-Recordingprogramm die Startpunkte für die neu entstandenen Regions leicht verschoben ansetzt.
Für diese Probleme gibt es unterschiedliche Lösungen.

Erstens: man zerschneidet das aufgenommene File in einzelne Regions (ca. alle 4 - 8 Takte) und zieht jede Region wieder auf die richtige Zählzeit (ankern).

Zweitens: will man zwischen zwei Takes nur hin und her springen (kein Abschnitt der Takes wird an eine andere Stelle im Song kopiert), läßt man beide Takes von Anfang an laufen (je eine Region über das ganze File) und wechselt zwischen den Spuren durch muten der jeweils anderen Spur mit der Rubberbandfunktion.

Drittens: man verwendet einen SMPTE-Slavedriver oder ähnliches. In diesem Fall wird die Wiedergabegeschwindigkeit der Harddisk an das Tape angepaßt. Dies geschieht durch leicht Veränderungen der Samplefrequenz, was bewirkt, das sämtliche Regions in jedem Fall synchron zum Tape laufen. Da einige DA-Wandler nicht so optimal arbeiten, wenn sich die Samplefrequenz ständig ändert, sollte man prüfen, ob dieses Verfahren nicht mit Klangeinbußen verbunden ist.

Viertens: Die optimalste Lösung ist, das HD-Recording als Master und das Tape als Slave zu verwenden. Hierzu braucht man natürlich geeignete Hardware, die den SMPTE-Code vom Tape genauso wie den vom HD-Recording liest. Die Differenz der beiden Timecodes wird dann in Befehle umgesetzt, die auf die Laufwerksfunktionen der Bandmaschine zugreifen. So ist gewährleistet, daß das Tape genau nach der internen Clock des Rechners läuft. Eine durchaus perfekte aber teuere Lösung.

Arbeitsweisen im Verbund von Tape und HD-Recording

Bei Livesessions empfiehlt sich die direkte Aufzeichnung auf Analogtape, da einfach am sichersten.

Im Studio empfiehlt sich vor allem beim Overdubbing zuerst im HD-Recording aufzunehmen, um alle Vorteile dieses Systems voll auszunützen (Loop-recording, alle Schnittmöglichkeiten, Timestreching, Pitchshifting, Fades etc.). Dann wird die fertig editierte Spur auf Tape ausgespielt. Hierbei hat man den Vorteil, daß man sehr genau aussteuern kann, wie weit man in die Bandsättigung fährt.

Fazit: die Kombination macht's. Die klanglichen Vorteile der Analogtechnik mit den schier unbegrenzten Möglichkeiten der Digitaltechnik.
Weiter geht es mit Tipps und Tricks zum HD-Recording und Filmvertonung
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