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Orginal Version
Logic Limiter

TRacks
Die 3 verschiedenen Versionen.



© by khap-LA München
Mastering mit dem Harddiskrekording
Zu Vinylzeiten verstand man unter Mastering den letzten Arbeitsschritt (Überspielung oder Transfer) vor der Vervielfältigung. Heute in Zeiten der CD-Herstellung spricht man von Premastering (kurz auch Mastering) als Arbeitsschritt, der mehrere Aspekte beinhaltet.

Zum einen wird hier noch eine kreative Veränderung des Klangs vorgenommen. Sozusagen ein Feinschliff oder eine Hochglanzpolitur, um der Mischung eine bestmögliche Wirkung zu verleihen.

Zum anderen gibt es auch einen technischen Aspekt, der gewährleistet, daß das erstellte Master die Spezifikationen des Presswerkes erfüllt.

In jedem Fall ist das Mastering der letzte Bearbeitungsschritt vor der industriellen Vervielfältigung und erfordert deshalb äußerste Präzision bei entsprechend hoher Verantwortung, da es zudem die letzte Kontrollmöglichkeit vor der Endfertigung ist.
Zur kreativen Klangbearbeitung stehen beim Mastering mehrere Tools zur Verfügung.

Equalizing im Mastering

In der Regel wird auf die Stereosumme noch ein EQ angewendet. Dieser ist entweder in der Masteringsoftware direkt enthalten oder kann als Plug-in implementiert werden.

Hierbei können durch unterschiedliche Filtertypen (Hi-Pass, Lo-Pass, Lo-Shelf, Hi-Shelf und Parametric) verschiedene Frequenzbereiche angehoben oder abgesenkt werden. Beim EQing gibt es zwei unterschiedliche Arbeitsweisen.

Zum einen versucht man möglichst exakten Zugriff auf einzelne Frequenzbereiche zu erlangen, d.h. die Flankensteilheit des Filters ist sehr eng und genau einstellbar. Die Auflösung der Frequenzschritte ist vor allem im Bassbereich sehr groß (z.B. Bass und Bassdrumm liegen nur wenige Hz auseinander und sollen trotzdem unterschiedlich angehoben bzw. abgesenkt werden).

Zum anderen versucht man mit EQs die Farbe des Materials zu verändern. Hierbei werden Aspekte wie mehr Wärme, wie man sie z.B. von analogen Röhrengeräten her kennt, zu verleihen. Dies geschieht entweder durch Einbindung von externer Hardware oder durch Verwendung von Programmen, die das Verhalten analoger Geräte simulieren.

Da all diese Bearbeitungsschritte sich gegenseitig bedingen (z.B. eine andere Kompression im Bassbereich erfordert einen anderen EQ), die Bearbeitung auch materialabhängig ist, läßt sich nur sehr schwer eine Standardvorgehensweise empfehlen. Die eigenen Ohren sind hier das wichtigste Meßinstrument. Damit wir uns auf die Beurteilungsgabe unserer Ohren wirklich verlassen können, ist beim Mastering eine excellente Abhöre in optimaler Raumakustik ein absolutes Muß.

Dynamikbearbeitung im Mastering

Das Verändern der Dynamik ist ein weiterer Bereich, der zur kreativen Soundbearbeitung zählt. Hier gibt es Funktionen wie compression, limiting, normalising, loudness maximising etc.

Im wesentlichen zielt man hierbei auf einen subjektiven Lautheitsgewinn ab. Ist das Material z.B. normalised, d.h. die lauteste Stelle im Stück liegt bei 0 dB digital - also die maximale Lautstärke, die eine CD noch verzerrungsfrei abspielen kann, dann hat man die Möglichkeit die leiseren Stellen zwischen diesen peaks in der Lautstärke anzuheben. Das Ergebnis ist hört sich dann endeffektlich lauter an - hat mehr Druck oder punch, ohne physikalisch lauter zu sein.

Beim Mastering wird oft auch eine Multibandkompression eingesetzt. Diese Funktion läßt sich vereinfacht wie folgt erklären:

Das Signal wird durch eine Frequenzweiche in mehrere einzelne Bänder (z.B. low, mid und high) aufgesplittet. Jedes der einzelnen Bänder wird nun einem eigenen Kompressor zugeführt. Nach den einzelnen Bearbeitung werden die Einzelteile wieder zusammengemischt. Dies garantiert ein Höchstmaß an Kontrolle über Lautheit.

Gerade im Pop-, Rock oder Dancebereich ist so eine optimale Dynamikbearbeitung überlebenswichtig.

Die Spezifikationen der einzelnen CD-Typen sind in speziellen Books festgelegt.

So beschreibt z.B. das Redbook wie eine normale Audio-CD beschaffen sein muß, das Yellowbook eine CD-ROM und das Greenbook eine CD-I.

Das Endprodukt des Masterings kann dann als U-matic, CD-R oder DDP (Exabite streamer tape) ins Preßwerk geliefert werden.

Technische Aufgaben beim Mastering:

Zum einen die Formatwandlung, was bei einem angelieferten analogen Masterband eine analog-digital Wandlung bedeutet. Wird hingegen mit einem DAT-Master gearbeitet ist unter Umständen eine Sampleratekonvertierung vorzunehmen, da eine Audio-CD ausschließlich 44.1 kHz wiedergeben kann.

Zum anderen gibt es das sogenannte PQ-coding. Hier werden Reihenfolge der Stücke und Pausenlängen zwischen den Stücken festgelegt. Außerdem alle Informationen, die im Subcode der CD angelegt sind, wie Spieldauer der einzelnen Stücke und Gesamtlänge der CD. Ebenso der ISRC-Code, welcher Aufschluß über die Rechteinhaber der jeweiligen Aufnahme gibt.

Die Beispiele auf der beiliegenden CD sind folgendermaßen entstanden: Vor der Klangbearbeitung habe ich Anfang und Ende geschnitten bzw. mit fade-in und fade-out versehen und das ganze Stück genormalised.

Zum Hörbeispiel:

Diese klanglich unbearbeitete Version ist als erstes im Hörbeispiel zu hören.

Im 2. Teil habe ich den Limiter im LogicAudio verwendet (siehe Bild 1). Dieser arbeitet mit einer sehr genau einstellbaren Look-ahead-Funktion und arbeitet zudem relativ verfärbungsfrei, wobei jedoch eine große Lautheit erzeugt werden kann. Vorteil: einzelne Bereiche des Songs können unterschiedlich stark bearbeitet werden.

Beim 3. Teil wurde das Ausgangsmaterial mit dem Programm T-RackS bearbeitet. Im einzelnen wurde ein EQ, ein Kompressor und ein Limiter angewandt, wobei das T-RackS ein Programm ist, das dem Material ein deutliche eigene Farbe gibt. Es handelt sich hierbei um die anfangs schon erwähnte Wärme analoger Geräte, die hier simuliert wird (siehe Bild 2).

Die so entstandenen einzelnen Files werden nun innerhalb eines Programms wie z.B. MasterListCD, SoundForge, Emagic WaveBurner, Steinberg WaveLab, Bias peak, Adaptec Jam etc. importiert, um dann das Master zu erstellen.

Tipp aus der Praxis: Nicht ganz an die erste Anmodulation ranschneiden. So wird ein gedachter Luftholer oder die Raumatmo für den Bruchteil einer Sekunde wahrnehmbar und führt in den Song ein. Andererseits starten CD-Player unterschiedlich schnell bei den Start-Indizes der einzelnen Songs ein. Ein Anschneiden der Songanfänge kann somit garantiert verhindert werden.
Bild 1: Emagic (Logic Audio Limiter)
Störgeräusch - digital

Bild 2: T-Racks (Simulation analoger Röhrentachnik)
Störgeräusch - Vinyl
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